Bruno Gebhart, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaftsladen im Löwen eG iG begrüßt die Gäste der Baubeginn-Feier. Fotos: Martin Schreier
So voll waren die Geschäftsräume in der Tübinger Kornhausstraße 5 schon lange nicht mehr. Am Samstag (18.04. 2015), hatte die Genossenschaftsladen im Löwen eG iG Bürger und Genossenschaftsmitglieder dazu eingeladenden gemeinsam den Sanierungsbeginn zu feiern – und die Interessierten kamen zahlreich.
150 Teilnehmer zählte das Schwäbische Tagblatt. Das Duo Wolfram Karrer und Michael Stoll, alias „campingorchester“, stimmte die Gäste und Gastgeber musikalisch ein.
Der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft Bruno Gebhart begrüßte die Gäste und gab einen Ausblick auf die anstehenden Sanierungsmaßnahmen, von der Entfernung des Teppichbodens über Heizung und Lüftung bis zur Ausgestaltung mit Regalen. Eine klare Ansage machte er, was der Laden sein wird – aber auch was nicht: Geplant sei weder ein „grüner Laden“, noch ein „Palmer-Laden“, noch ein „Onkel-Bruno-Laden“. Der Genossenschaftsladen werde auch kein Supermarkt. „Aber wenn wir alle an einem Strang ziehen, wird es ein super Laden“, sagte Bruno Gebhart.
Keine Subventionierung
GWG-Geschäftsführer Gerhard Breuninger zeigte in seinem Redebeitrag Sympathie für das genossenschaftliche Vorhaben und stellte in Aussicht, dass der Genossenschaftsladen auch nach der in einigen Jahren anstehenden Generalsanierung seinen Betrieb an Ort und Stelle fortsetzen könne.
Passend zur Universitätsstadt nahm Oberbürgermeister Boris Palmer in seiner Ansprache Anleihen bei der hegelianischen Denkweise und stellte in stringenter Klarheit heraus, dass der Löwen-Laden gute Aussichten habe. Anfangs sei er skeptisch gewesen. Auch seine Aussagen zur Subventionierung stellte der Rathaus-Chef richtig. Eine Subventionierung des Löwen-Laden sei in den nächsten fünf Jahren nicht geplant. Was nach der Generalsanierung sei, könne man heute noch nicht wissen.
Palmer ist jetzt Genosse
Mittlerweile ist Boris Palmer von der Idee des Genossenschaftsladen so überzeugt, dass er seinen Worten Taten folgen ließ und ebenso wie Baubürgermeister Cord Soehlke Genossenschaftsmitglied wurde. Soehlke hatte sich schon sehr früh zu seiner Sympathie für den Laden bekannt. Auch bei der Feier betonte er, wie gut der Genossenschaftsladen in die Tübinger Altstadt passe.
Bei Brezeln und Perlwein ließen sich die Besucher durch die künftigen Geschäftsräume führen und über die geplante Raumaufteilung informieren. Zum Ausklang unterhielt der Straßenmusikant Peter Weiss mit Akkordeon und schwungvollen Liedern. (sc)